Was ist das Endocannabinoidsystem (ECS)?

Das Endocannabinoidsystem ist ein biologisches System im Körper von Säugetieren, das aus Cannabinoid-Rezeptoren, Endocannabinoiden und Enzymen besteht. Es hat verschiedene Funktionen im Körper, darunter:

  1. Regulation des Appetits: Das Endocannabinoidsystem beeinflusst den Appetit und das Essverhalten.
  2. Schmerzmodulation: Endocannabinoide können Schmerzen reduzieren oder modulieren.
  3. Entzündungsreaktionen: Das Endocannabinoidsystem spielt eine Rolle bei der Regulierung von Entzündungsreaktionen.
  4. Stimmungsregulation: Endocannabinoide beeinflussen die Stimmung und können eine antidepressive Wirkung haben.
  5. Gedächtnis und Lernen: Das Endocannabinoidsystem beeinflusst das Gedächtnis und das Lernen.
  6. Regulierung des Schlafes: Endocannabinoide können den Schlaf regulieren.
  7. Immunfunktion: Das Endocannabinoidsystem beeinflusst die Funktion des Immunsystems.

Diese Funktionen des Endocannabinoidsystems sind jedoch nicht vollständig erforscht und es wird weiterhin viel geforscht, um seine Wirkungsweise und seine Rolle bei verschiedenen Krankheiten und Störungen besser zu verstehen.

Woraus besteht das Endo-Cannabinoid-System (ECS)?

Das Endocannabinoidsystem (ECS) besteht aus drei Hauptkomponenten: Endocannabinoide, Rezeptoren und Enzyme.

Endocannabinoide sind körpereigene Moleküle, die ähnlich wie Cannabinoide aus der Hanfpflanze (wie THC oder CBD) wirken können. Die bekanntesten Endocannabinoide sind Anandamid und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG).

Rezeptoren sind spezielle Proteine, die auf der Oberfläche von Zellen sitzen und mit Endocannabinoiden interagieren können. Die beiden wichtigsten Rezeptoren im ECS sind CB1 und CB2.

Enzyme sind Proteine, die Endocannabinoide abbauen und so ihre Wirkung beenden können. Die beiden wichtigsten Enzyme im ECS sind Fettsäureamidhydrolase (FAAH) und Monoacylglycerollipase (MAGL).

Zusammen spielen diese Komponenten eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Prozessen wie Schmerzempfindung, Appetit, Stimmung und Immunfunktion.

Das Endocannabinoidsystem ist ein (zwischenzelluläres) Kommunikationssystem, das mehrere Informationsflüsse beeinflusst, sodass die Funktion des Endocannabinoidsystems für den Körper essentiell ist.

Das Endocannabinoidsystem besteht aus Cannabinoidrezeptoren – verteilt im gesamten Körper. Sogenannte Cannabinoide sind Neurotransmitter-Botenstoffe, welche an den Cannabinoidrezeptoren andocken und ihre Wirkungssignale dalässt. 

Das ECS bildet ein Neurotransmitter-System und im gesamten Körper sowie in vielen Organen zu finden – Beispiele sind: Gehirn, Haut, Leber, Niere, Genitalien (Hoden, Eierstöcke, Prostata, Gebärmutter), Blut, Herz, Augen, Knochen. 

Cannabinoide wurden auch in Pflanzen gefunden. Unser Endocannabinoidsystem könnte man als eine „Abwandlung“ vom zwischenzellulären Kommunikationssystem von Pflanzen verstehen. 

Die sogenannte Arachidonsäure ist eine 6-fach ungesättigte Fettsäure im signalgebenden Prozess bei Pflanzen und Tieren. Diese Fettsäure reguliert die Reaktion zur Verteidigung gegen Infektionen und Stressregulierung bei Pflanzen. Bei Tieren reguliert diese Fettsäure Muskelwachstum, Gefäßerweiterung, Reaktion bei Entzündungsprozessen und weiteren Stoffwechseln und -Prozessen.

Im Endocannabinoidsystem wird der Cannabinoid-Rezeptor (ein Zellmembran-Protein) durch Cannabinoide – wie durch eine Schlüssel-Schloss-Öffnung – aktiviert. Der Schlüssel (Cannabinoid) passt ins Schlüsselloch (Cannabinoid-Rezeptor) und aktiviert somit die Aktivität der zwischenzellulären Kommunikation. 

Durch Aktivierung der Cannabinoid-Rezeptoren beeinflussen Cannabinoide direkt körperliche Prozesse, sowie Schmerzwahrnehmung, die Herz-Kreislauf-Funktion, Verdauungsaktivität, Leberfunktion und viel mehr.

Funktionen des Endo-Cannabinoidsystems

Entourage-Effekt

Endocannabinoid-Mangelsyndrom
ECMS