Sucht, Abhängigkeit & Substitutionstherapie

Suchterkrankungen sind weit verbreitet. Anfangen kann das mit einer Zuckersucht, Tabaksucht, Spiel- oder Alkoholsucht und so weiter. Drogen- und Cannabis-Abhängigkeit sind ebenfalls weit verbreitet und hier werden in der Medizin Wege und Mittel gesucht, um Suchterkrankungen und Abhängigkeiten möglichst patientengerecht zu behandeln.

Durch einzelne herkömmlichen Medikamente können zwar in manchen Fällen Erfolge verzeichnet werden, jedoch treten diese Erfolge regelmäßig mit Nebenwirkungen einher.

CBD (Cannabidiol) ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird und bei einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen eingesetzt werden kann. In Bezug auf Suchterkrankungen, gibt es einige Forschungen, die darauf hindeuten, dass CBD helfen könnte, Entzugserscheinungen zu lindern und den Konsum von Suchtmitteln zu reduzieren.

Eine Möglichkeit, wie CBD in einer Cannabistherapie helfen könnte, ist durch die Aktivierung des Endocannabinoid-Systems (ECS). Das ECS spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Neurotransmittern, die mit Belohnung und Motivation verbunden sind. Studien haben gezeigt, dass CBD das ECS aktivieren und dadurch die Freisetzung von Dopamin und anderen Neurotransmittern modulieren kann, die bei der Entstehung von Sucht eine Rolle spielen.

Darüber hinaus wurde in einigen Studien beobachtet, dass CBD bei der Linderung von Entzugserscheinungen von Opiaten, Alkohol und Nikotin helfen kann. Diese Entzugserscheinungen können sehr unangenehm sein und führen oft dazu, dass Betroffene wieder zur Suchtmittel greifen. CBD kann hierbei helfen, indem es Entzündungen im Körper reduziert und die Stressreaktionen reguliert, die oft mit Entzug einhergehen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass CBD nicht als alleinige Behandlung von Suchterkrankungen angesehen werden sollte. Es kann jedoch in Verbindung mit anderen Therapien wie kognitive Verhaltenstherapie oder Medikamenten eingesetzt werden. Eine Cannabistherapie sollte immer von einem qualifizierten Arzt oder Therapeuten überwacht werden.

Wenn ich durch die Literatur von Dr. med. Franjo Grotenhermen durchblättere, dann finde ich einige studienbasierte wissenschaftliche Hinweise über die Eignung von Cannabis als Substitutionsmittel für die Suchtbehandlung einer Drogen- oder sogar einer Cannabis-Abhängigkeit!

Ich zitiere zum Thema aus mehreren Fachbüchern zu Medizinalcannabis:

Cannabidiol (CBD)
Ein cannbishaltiges Compendium
Cannabidiol – CBD: Ein cannabinoidhaltiges Compendium

„Grundlagenforschung mit Tieren sowie eine klinische Studie deuten auf ein therapeutisches Potenzial von CBD bei Abhängigkeit von THC, Nikotin und Opiaten mit entsprechenden Entzugssymptomen hin. CBD könnte nach einer tierexperimentellen Studie auch die positiven Wirkungen von THC beim Entzug von Opiaten verstärken und auf diese Weise die Abstinenz von Opiaten erleichtern.“

Cannabidiol CBD Ein cannabishaltiges Compendium – Dr. med. Franjo Grotenhermen, Markus Berger, Kathrin Gebhardt

Die Behandlung mit Cannabis und THC - Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps

„Auch wenn die Risiken für eine Abhängigkeit so hoch wie bei chronischen Freizeitkonsumenten* wären, ist die therapeutische Verwendung bei der Linderung schwerwiegender Symptome chronischer Erkrankungen ohne Zweifel gerechtfertigt.“

Die Behandlung mit Cannabis und THC – Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps
– Dr. med. Franjo Grotenhermen, Dr. rer. nat. Britta Rechendrees

*Das Potenzial für eine Cannabisabhängigkeit eines Freizeitkonsumenten liegt bei zwei bis zehn Prozent.


Cannabis und Cannabinoide in der Medizin - Grotenhermen und Müller-Vahl
Cannabis und Cannabinoide in der Medizin – Grotenhermen und Müller-Vahl

„Wegen des im Vergleich zu anderen legalen und illegalen Drogen vergleichsweise geringen Abhängigkeitspotential stellen Cannabis und andere cannabisbasierte Medikamente interessante Ersatzsubstanzen für eine Substitutionsbehandlung dar.
Es gibt Hinweise darauf, dass cannabisbasierte Medikamente auch sinnvoll in der Behandlung einer Cannabisabhängigkeit eingesetzt werden können.“ 

Das „Cannabis als Substitutionsmittel“-Webinar gibt es bald hier!

Melde Dich bei mir, falls Du schonmal auf die Gästeliste willst!