Kontraindikationen

Mittlerweile werden folgende Kontraindikationen für eine THC-dominante Cannabistherapie anerkannt:

  1. schwerwiegende psychiatrische Erkrankungen – v.a. akute Psychosen
  2. schwerwiegende Herzerkrankung
  3. manifeste Leberschädigung
  4. Kinder und Jugendliche in der Reifungsphase
  5. Schwangerschaft und Stillzeit

Eine Cannabistherapie mit THC und CBD kann für bestimmte Personen kontraindiziert sein, insbesondere für Personen mit:

  1. Psychischen Störungen: THC kann bei Menschen mit einer Vorgeschichte von psychischen Störungen wie Schizophrenie, bipolaren Störungen oder schweren Depressionen Kontraindikationen haben.
  2. Herzerkrankungen: THC kann den Herzschlag beschleunigen und den Blutdruck senken. Es kann bei Personen mit Herzerkrankungen wie Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen Kontraindikationen haben.
  3. Schwangerschaft und Stillzeit: Die Auswirkungen von THC und CBD auf die fetale Entwicklung sind nicht vollständig bekannt, daher wird eine Cannabistherapie während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen.
  4. Medikamenten-Wechselwirkungen: THC kann mit einigen Medikamenten wie Blutverdünnern, Antidepressiva und anderen Interaktionen haben. Es ist wichtig, einen Arzt zu konsultieren, bevor Sie THC und CBD in Verbindung mit anderen Medikamenten einnehmen.
  5. Suchtproblemen: THC kann süchtig machen, und Menschen mit einer Vorgeschichte von Drogenmissbrauch oder Suchtproblemen sollten vorsichtig sein oder die Einnahme vermeiden.

Die Indikation bedingt Wirkstoff

Die Kontraindikation bedingt Wirkstoff-Verzicht!

Obwohl Kontraindikationen gegen eine Cannabistherapie mit THC und CBD sprechen können, bedeutet dies nicht unbedingt, dass die Therapie ausgeschlossen werden muss. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Kontraindikationen zu minimieren oder zu umgehen:

  1. Verwendung von CBD-Produkten: CBD-Produkte haben weniger psychoaktive Wirkungen als THC-Produkte und können daher für Personen mit psychischen Störungen oder Suchtproblemen eine bessere Option sein. Allerdings können auch CBD-Produkte Kontraindikationen haben und sollten immer unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
  2. Dosierung anpassen: Eine Anpassung der Dosierung kann bei einigen Kontraindikationen hilfreich sein. Beispielsweise kann eine niedrigere Dosierung von THC für Personen mit Herzerkrankungen oder psychischen Störungen besser verträglich sein.
  3. Kombination mit anderen Therapien: Eine Cannabistherapie kann in einigen Fällen in Kombination mit anderen Therapien wie Psychotherapie oder Medikamenten verwendet werden, um die Kontraindikationen zu minimieren oder zu kompensieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Entscheidung zur Durchführung einer Cannabistherapie aufgrund von Kontraindikationen sorgfältig und unter ärztlicher Aufsicht getroffen werden sollte.

Eine Cannabistherapie kann mit folgenden Wirkstoffen stattfinden:

  • Cannabinoiden, dazu zählen:
    • THC
    • CBD
    • weitere Cannabinoide
  • Terpenen, dazu zählen:
    • Pinen – helfen zur Gedächtnisleistung
    • Limonene – helfen zur Stimmungsaufhellung
    • Myrcene – helfen zur Muskelentspannung
    • Linalool – hilft zur Beruhigung
      Hinweis: Terpene sind Duftstoffe und riechen nach Früchten, Erde, Pfeffer, und viel mehr!

Abwägung der Chancen und Risiken

Der Arzt muss die Chancen und Risiken einer Cannabistherapie abwägen und die Indikationen sowie Kontraindikationen beachten.

*Buch: Cannabis und Cannabinoide in der Medizin von Franjo Grotenhermen und Kirsten Müller-Vahl