Phyto-Cannabinoide (Pflanzlich)

Bisher wurden über 100 Cannabinoide in der Hanfpflanze gefunden.

Tetrahydrocannabinol (THC) steht seit 1964 im Mittelpunkt der Cannabisforschung.

Hinweis: Der Handelsname vom Wirkstoff THC lautet „Dronabinol“

Andere Phytocannabinoide, darunter

  • Tetrahydrocannabivarin, THCV
  • Cannabigerol, CBG
  • Cannabinol, CBN
  • Cannabichromen, CBC
    und mehr,
    üben zusätzliche Wirkungen von therapeutischem Interesse aus.

Innovative konventionelle Pflanzenzüchtung hat Cannabis-Chemotypen hervorgebracht, die hohe Titer jedes Bestandteils für zukünftige Studien aufweisen…

THC-indizierte Krankheitsbilder

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Spastik, Muskelverhärtung
  • Bewegungsstörung
  • Schmerzen
  • Allergien
  • Juckreiz
  • Chronisch-entzündliche Erkrankungen: Magen-Darm, Asthma, Arthritis, Neurodermitis…
  • Psychiatrische Erkrankungen: Depression, Angststörungen, ADHS/ADS, PTBS (posttraumatische Belastungsstörungen), Abhängigkeit
  • Epilepsie
    …und mehr!

In jüngerer Zeit wurden die synergistischen Beiträge von Cannabidiol zur Wirkungsweise von Cannabis wissenschaftlich nachgewiesen.

CBD-indizierte Krankheitsbilder

  • Angststörungen
  • Epilepsie
  • Depression
  • Schizophrenie
  • Entzündungen
  • Schmerzen
  • Substanz-Abhängigkeit
  • Bewegungsstörung
  • Übelkeit und Erbrechen

Achtung: Nebenwirkungen beachten!
und wie man ihnen entgegenwirken kann

Cannabisbasierte Medikamenten gelten als gut verträglich und sehr sicher. Dennoch können – vorallem zu Beginn der Behandlung – Nebenwirkungen auftreten.

Durch das große Wirkspektrum kann die akute Wirkung von Cannabis im einem Fall als erwünscht – im anderen Fall als unerwünschte Nebenwirkung – wahrgenommen werden. Zum Beispiel bei Abmagerung kann die Appetitsteigerung erwünscht sein, im Vergleich zum fettleibigen Patienten, welcher darunter leiden könnte, dass der Appetit durch THC so stark ausgeprägt wird. Beeinflussen kann man diese Nebenwirkungen durch Optimierung des Entourage-Effektes!

Die Unterscheidung zwischen Wirkung und Nebenwirkung hängt vom erzielten Therapieeffekt jedes Einzelfalles ab.

Die im Folgenden aufgelisteten Nebenwirkungen schwächen meist nach der Eingewöhnungshase ab oder verschwinden vollständig:

  • Beeinflussung des Her-Kreislauf-Systems
  • Veränderung des Blutdruckes: Erhöhung im Liegen, Minderung im Stehen
  • motorische Leistungsfähigkeit, Bewegungskoordignation
  • Angstzustände bis hin zur Panik
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Schläfrigkeit
  • Aufmerksamkeitsstörung, Reaktionsfähigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Appetitsteigerung
  • Gedächtnisstörung
  • Gleichgewichtsstörung
  • Beeinflussung des Immunsystems
  • Beeinflussung des Hormonsystems

Es gibt vermehrt Hinweise darauf, dass regelmäßige und starke Cannabiseinnahme das Gedächtnis, die Aufmerksamkeitsleistung und die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, beeinträchtigen kann.

Nebenwirkungen treten meist bei zu hoch gewählter Dosierung auf, oder wenn die Wirkstoff-Zusammensetzung einen mangelhaften Entourage-Effekt hervorbringt. Hierzu tragen zumeist ein zu hoher Anteil an THC in der Wirkstoff-Zusammensetzung, sowie auch bestimmte Terpene auf jeden Menschen unterschiedlich wirken – sodass auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können. Bei moderater Auftitrierung können durch den Gewöhnungseffekt solche jedoch auch Nebenwirkungen ausbleiben.

Thema Abhängigkeit und Suchtpotenzial von THC

„Auch wenn die Risiken für eine Abhängigkeit so hoch wie bei chronischen Freizeitkonsumenten* wären, ist die therapeutische Verwendung bei der Linderung schwerwiegender Symptome chronischer Erkrankungen ohne Zweifel gerechtfertigt.“

Die Behandlung mit Cannabis und THC – Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps
– Dr. med. Franjo Grotenhermen, Dr. rer. nat. Britta Rechendrees

*Das Potenzial einer Cannabisabhängigkeit eines Freizeitkonsumenten liegt zwischen zwei bis zehn Prozent.